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1024
Gründung eines Benediktinerklosters durch den lothringischen Pfalzgrafen Ehrenfried (Ezzo) und seine Gemahlin Mathilde, Tochter Kaiser Otto II. und der Theophanu, auf ihrem Hofgut Brauweiler, bei dem schon eine Medarduskapelle als gutherrliche Eigenkirche bestand. Mit Hilfe des Reformabtes Poppo von Stablo-Malmedy beginnt der Bau der ersten Anlage von Kirche und Kloster. Sie wird den Heiligen Nikolaus und Medardus geweiht.
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1048
Grundsteinlegung für eine neue Abteikirche durch Richeza, älteste Tochter des Gründerpaares und Gemahlin des polnischen Königs Mieszko II. Der Neubau entsteht im Zusammenhang mit der Kölner Kirche St. Maria im Kapitol, die von Richezas Schwester, Äbtissin Ida, gleichzeitig errichtet wird. Der Grundriss ist durch Grabungen weitgehend rekonstruierbar.
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1135
Unter Abt Aemilius beginnt der dritte – heute noch bestehende – Bau von Kirche und Kloster. Die Arbeiten dauern bis nach 1200, Teile des Vorgängerbaus der Kirche werden mitverwendet.
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1147
Besuch des Kreuzzugspredigers und Zisterzienserabtes Bernhard von Clairvaux in Abtei.
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1547
Kaiser Karl V., der einige Jahre zuvor die Abtei besucht hatte, verleiht ihr das Recht zur Führung eines eigenen Wappens und Siegels; die Abtei erhält das Ehrenprädikat "Reichsabtei".
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1780
Unter Abt Anselmus Aldenhoven Baubeginn der Prälatur, der vierflügeligen barocken Hofanlage.
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1794
Einmarsch französischer Revolutionstruppen ins Rheinland. Anfang Oktober wird Brauweiler besetzt; der Abt verlässt mit dem Konvent vorübergehend die Abtei.
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1802
Aufhebung aller geistlichen Einrichtungen – so auch der Abtei Brauweiler – durch Konsularbeschluss Napoleons.
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1809
Mit Dekret vom 16. November bestimmt Kaiser Napoleon die leer stehenden Abteigebäude zur Einrichtung einer Bettleranstalt (Dépôt de Mendicité) für das Roerdepartement. Die Klosterkirche wird Pfarrkirche.
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1815
Mit der Übernahme der Rheinlande durch Preußen wird die Bettleranstalt Brauweiler zur Arbeitsanstalt (Provinzial Korrektionsanstalt) für die Rheinprovinz umgewandelt.
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1873
Nach In-Kraft-Treten der Provinzialordnung geht die Arbeitsanstalt Brauweiler in die Verwaltung des Rheinischen Provinzial-Verbandes (Vorläufer des Landschaftsverband Rheinland) über.
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1933
Im Bewahrungshaus und Zellengebäude, die seit 1920 an die Kölner Justizverwaltung vermietet sind, wird für 12 Monate ein Konzentrationslager eingerichtet.
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1941
Das Zellengebäude ist Gefängnis der Kölner Gestapo; Konrad Adenauer wirdhier 1944 zwei Monate festgehalten.
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1945
Der Anstaltskomplex dient für vier Jahre zur Unterbringung verschleppter Ausländer "displaced persons".
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1949
Einrichtung der "Rheinischen Landesarbeitsanstalt" durch den Provinzialverband.
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1969
Umwandlung in ein "Landeskrankenhaus" als Fachklinik für Psychiatrie und Neurologie des Landschaftsverbandes.
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1978
Schließung des Landeskrankenhauses. Übertragung der Gebäude an die Kulturabteilung des Landschaftsverbandes Rheinland. Beginn umfassender Renovierungsarbeiten.
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1985
Nach umfangreicher Restaurierung werden die Gebäude Dienstsitz von Kulturdienststellen des Landschaftsverbandes Rheinland: des Rheinischen Amtes für Denkmalpflege, des Rheinischen Archiv- und Museumsamtes mit Restaurierungswerkstätten und der Rheinland-Verlags- und Betriebsgesellschaft.